Stochastische Bedarfsermittlung
Bedarfsverläufe: Sonderfälle
Unter den Sonderfällen versteht man Bedarfsverläufe, die nicht in die vorangegangenen drei typischen Verläufe (konstant, trendförmig und saisonal) passen. Die bisher vorgestellten Verfahren können grundsätzlich auch auf die Sonderfälle angewendet werden, es muß aber mit erheblichen Prognosefehlern gerechnet werden. Die Sonderfälle erfordern zur Prognose mehr wahrscheinlichkeitstheoretische als pragmatische Lösungsansätze.
Stark Schwankend:
Von stark schwankendem Bedarf spricht man, wenn relativ große und häufige Abweichungen nach oben oder nach unten vom Mittelwert vorhanden sind. Die Bedarfsspitzen sollten um mehr als 100% vom Mittelwert abweichen. Zudem darf kein saisonaler Einfluß erkennbar sein. Die Extremwerte folgen willkürlich aufeinander.
Sporadisch:
Von sporadischem Bedarf spricht man, wenn für ein Produkt in relativ vielen Perioden kein Bedarf vorliegt (Nullbedarfsperioden) und die jeweiligen Bedarfsmengen in unterschiedlicher Höhe auftreten. Ursache für einen sporadischen Bedarfsverlauf kann eine zu feine Periodeneinteilung (z.B. auf Tagesbasis) sein, oder wenn die Menge der potentiellen Nachfrager eines Produkts sehr gering ist.
Strukturgebrochen
Von strukturgebrochenem Bedarf spricht man, wenn sich der Bedarf nachhaltig und dauerhaft ändert. Ein Strukturbruch befindet sich immer zwischen zwei Grundtypen des Bedarfsverlaufs (konstant, trendförmig, saisonal), z. B. bei einer plötzlichen und dauerhaft anhaltenden Erhöhung der Nachfrage.