Stochastische Bedarfsermittlung
Einleitung
Anwendung
Bei der verbrauchsgesteuerten bzw. stochastischen Bedarfsermittlung werden die in Zukunft erwarteten Bedarfsmengen aus dem Verbrauch der Vergangenheit errechnet.

Die Anzahl und die Genauigkeit der gesammelten Vergangenheitswerte bestimmen dabei die Qualität der mathematischen Prognose (siehe z. B. Zeitreihenanalyse). Voraussetzung dieses Verfahrens ist, dass bereits über einen angemessen langen Zeitraum (abhängig vom Bedarfsverlauf) empirische Daten über die Bedarfsmengen zur Verfügung stehen.
Bedarfsverläufe
In der industriellen Praxis wird gewöhnlich zwischen drei Bedarfssituationen unterschieden, die jeweils den Einsatz spezifischer Prognosemethoden erfordern. Dies sind der konstante, trendförmige und saisonabhängige Bedarfsverlauf. Sonderfälle werden in stark schwankend, sporadisch und strukturgebrochen unterteilt und eignen sich schlecht für mathematische Prognosen.
  • Konstanter Verlauf: Bedarf ist langfristig konstant, es existieren nur kurzfristige und geringfügige Schwankungen um einen Durchschnittswert, benötigter Zeitraum ist kurz.
  • Trendbeeinflusster Verlauf: Bedarf steigt oder fällt stetig über einen längeren Zeitraum hinweg, benötigter Zeitraum ist kurz bis mittel.
  • Saisonbeeinflusster Verlauf: Bedarf ist z. B. abhängig von der Jahreszeit (z. B. Gartenbedarf), benötigter Zeitraum ist mittel bis lang.
  • Stark schwankender Verlauf: keine Gesetzmäßigkeit im Bedarf erkennbar.
  • Sporadischer Verlauf: Bedarf durch zufällige Einflüsse beeinflusst.
  • Strukturgebrochener Verlauf: Bedarf durch wirtschaftspolitische Maßnahmen (z. B. Bedarfsschub durch Steuersenkung) beeinflusst.