1. Einleitung

Überlegen Sie einmal kurz, welche Begriffe Ihnen zum Thema Emotionen einfallen! Vielleicht ist es Freude, Trauer, Nervosität, Wut, Angst, Neid, Neugier, Ärger, Scham/Schuld. Welche Rolle solche Gefühle in Lern- und Leistungssituationen spielen und wie sie definiert werden, wird im folgenden Kapitel erläutert. Im Unterkapitel 2.5 wird nochmals gesondert auf die Prüfungsangst eingegangen, da sie insbesondere im schulischen Bereich häufig vorkommt und sich negativ auf Leistungsergebnisse auswirken kann.

Manchmal werden auch Neugier und Interesse als Gefühle bzw. Emotionen (vgl. Kap. 2) bezeichnet. Inwiefern eine solche Begriffsbeschreibung allerdings zu kurz greift, wird in den Kapiteln 3 und 4 geklärt. Beides sind motivationale Konstrukte. Andere, für den Schulalltag wichtige motivationale Konstrukte, wie die Leistungsmotivation oder die motivationalen Zielorientierungen, werden in den Lehreinheiten 9 und 10 genauer beschrieben. Interesse wird von diesen Motivationen klar abgegrenzt, da der Lerngegenstand eine zentrale Rolle spielt. Mit der Person-Objekt-Theorie des Interesses wird beschrieben, wodurch sich beispielsweise Interesse an Mathematik oder Deutsch auszeichnet. Interesse wird als spezifische Person-Gegenstands-Beziehung auch deutlich von Neugier abgegrenzt, welche in Kapitel 3 näher erläutert wird. Als angehende Lehrerin bzw. als angehender Lehrer wird Sie sicherlich interessieren, wie Interesse und selbstbestimmte Motivation gefördert werden können. Einige Hinweise dazu gibt uns die Selbstbestimmungstheorie, die einen wesentlichen Bestandteil der Person-Objekt-Theorie ausmacht. Sie wird gesondert in Unterkapitel 4.1 beschrieben. Aus diesen beiden Theorien heraus werden für den schulischen Alltag relevante motivationsunterstützende Bedingungen abgeleitet, die abschließend in Unterkapitel 4.2 dargestellt werden.